Gebucht hatten wir die Tour über unseren Vermieter. Es hörte sich gut an, doch was wir dann gesehen haben, übertraf jegliche Erwartungen. Um 11 Uhr ging die Tour los.
Die Farm liegt ganz in der Nähe von Manuel Antonio. Der Weg dorthin führt über einen breiten Highway. Meist ist der Weg von Palmplantagen gesäumt. Dann gehts vom Highway ab durch einen Palmwald auf die Farm. Überall blühen Blumen, Palmen. Die Anlage ist super schön gemacht!
Schon am Parkplatz werden wir freundlich empfangen und zur Rezeption begleitet. Dann kommt Oscar, unser Guide. Zuerst zeigt er uns seine Wasserbüffel, Hühner, Puter, Esel, Gänse…. Und ich befürchte schon er tut es, weil die Tiere sich schon vor der Hitze (34 grad) zurückgezogen haben….
Doch dann gehts aufs Boot. Wir 3, Oscar und der Fahrer. Die Magroven sind einfach faszinierend! Unendlich viele grüntöne, Palmen, Wurzeln, Farn… das hätte schon ohne Tiere gereicht
Doch dann sehen wir die erste Schlange! Keine Ahnung, wie die 2 die ganzen Tiere in ihrer perfekten Camouflage erkennen. Ich glaube dafür muss man dort geboren sein…
Oscar bietet mir an, mir mit meinem Handy Bilder durch seine Kamera zu machen, daher sind fantastische Aufnahmen dabei
Dann kommt die erste Affenbande! Eine von vielen, die wir auf dem Weg sehen werden!
Und dann sehen wir ein Faultier. Oskar legt an mit dem guten Hinweis, wir sollten auf die Schlangen achten. Kurz darauf fängt er wie wild an zu hüpfen und zu schreien, da er von tausenden Feuerameisen belagert wird. Pura Vida
Irgendwann fragt mich Oskar, ob wir Lust hätten, noch einen kleinen Spaziergang über sein Land zu machen – klar, welche Frage! Also legen wir an und klettern aus dem Boot, unter dem Stacheldraht durch auf die Weide der Wasserbüffel. Die natürlich überall ihre zierlichen Häufchen hinterlassen haben…. Glücklicherweise schlaft das Krokodil! Entlang gehts an dem kleinen Bach, der bei Ebbe kaum Wasser hat…. Bis zum Meer sind es noch gut 10 Meilen. Trotzdem kommen viele Fische zur Eiablage. Der nette Tico hatte eine Machete mit dabei, was mich etwas verunsicherte. Ständig zeigten er oder Oscar hier hin und dort hin, auf das Eichhörnchen, den Vogel, dort hin, hier eine Ylang-Ylang….Spätestens jetzt bin ich völlig reizüberflutet. Dann packt der nette Tico die Machete aus und schlägt zu! Zack! Eine Kokosnuss. Mit gekonnten Schlägen öffnet er sie und jeder bekommt eine. Zack. Kokosnuss. Zack Zack. Fertig! Der Trick – man muss den Mund formen wie beim Küssen, dann läuft nix daneben. Danach teilt er sie wieder in der Mitte, produziert im Handumdrehen mit der Machete einen passgenauen Löffel und wir können die Cocoscreme löffeln.
Zurück auf dem Boot und überglücklich, dass das Krokodil noch immer schläft, fahren wir weiter! Es ist absolut faszinierend und kaum zu begreifen, welch großen Beitrag die Macroven leisten!! Dann kommen wir an einem Baum vorbei, an dem Fledermäuschen hängen. Wir sind so nah, dass ich sie hätte anfassen können. Sie hängen sich so an den Baum, dass es von weitem aussieht wie eine Schlange…. Clever kleine Kerlchen.
Auf dem Rückweg kommt dann noch eine kleine Überraschung! Am Rand liegt eine Boa-„a big one!“ wie Oscar fröhlich ruft. Super. A big one. Ich setze keinen Fuß vom Boot, aber Oscar ist so nett und klettert zur Boa um ein Bild für mich zu machen ….
Ich bin sprachlos! Die Natur. Die Tiere. Die ganzen Reize können sich gar nicht setzen. Auf der Rückfahrt landet plötzlich eine riesige! Stechmücke vor mir. Oscar schaute mich nur kritisch an und erklärte, das sei eine außergewöhnlich große Denguefliege. Sie würde mir nix tun. Super! Tat sie nicht, aber sie stellte sich parat zum Fotoshooting….
Eine wirklich atemberaubende Fahrt! Sehr zu empfehlen. Allerdings sollte man bei der Buchung ein wenig schauen…. Es gibt mehrere Anbieter.
Oscar hat es super hin bekommen, uns ohne Touristenmassen alles zu zeigen, so dass wir noch relativ entspannt und oft alleine unterwegs waren.