Die Fahrt
Der Weg vom Saarland nach Portugal (knapp 1800 km) lässt sich alleine nicht am Stück fahren. Daher suchte ich nach einer schönen Region und stolperte bei meiner Suche über die Region Périgord in Frankreich. Uralte Dörfer, Hügel, alte Abteien, Schlösser…. Hörte sich gut an!
Insgesamt sind es dann doch gut 900 km vom Saarland bis nach Les Piles. Einem kleinen verschlafenen Ort in der Nähe von Brantôme en Périgord. Einfach zu fahren, da man die Strecke unterhalb von Paris über Orléans nehmen kann….
Der Stellplatz
Den Stellplatz hatte ich vorab über „Roadsurfer Spots“ gebucht. Nach einiger Suche fand ich dann auch das Grundstück. Die Vermieterin schickte dann einen Freund, der mir alles erklärte. Der erste Eindruck: Chaotisch. Gleich rechts der Zufahrt befindet sich ein kleines altes Haus. Überall liegt etwas rum- Holz, hier ein Schuppen. Dort eine Palette. Hier eine alte Liege. Ein altes Gewächshaus… Irgendwie hat man den Eindruck, dass vieles begonnen und wenig fertiggestellt wurde… Alles hier erinnert an eine alte Hippiekommune… Es ist ein riesiges Grundstück. Man kann sich auf dem Grundstück einen Stellplatz frei aussuchen. Es gibt eine Trockentoilette. Holz für Feuer. Und einen Wassertank mit Regenwasser-der nicht funktioniert hat.
Mutig stapft der Freund der Vermieterin voran. Führt mich vorbei an einem kleinen Weiher. Über einen Trampelpfad durch einen dichten Hain-oder eher Gestrüpp…. „Du kannst dich hier überall hinstellen“…. Gut. Mit dem Camper nicht so einfach…. Für Zelte sicher ein Traum. Unten erreichen wir eine riesige Wiese. Die Zuwegung – ebenfalls für den Camper nicht zu befahren. Notfalls gäbe es jedoch einen Bauern mit Traktor, der einen wieder hochzieht… Gut. Die Wiesen sind riesig. Auf dem Weg zurück zur Hütte zeigt er auf eine weitere Wiese rechterhand. Auch dort könne man stehen….. Auch dort wurde der Bau von Hütten begonnen. Das Baumaterial mit einem alten Autositz dekoriert…..
Nachdem er dann noch die Trockentoilette gefüllt hat verabschiedet er sich freundlich. Und ich suche mir auf der Wiese hinter dem Gewächshaus ein Plätzchen….
Außer den Hühnern und den Wildtieren ist man hier völlig alleine. Mitten in der Natur. Ruhe pur. Und wenn man autark stehen kann und der Wassertank gefüllt ist kommt man gut klar!
Périgord, Frankreich, „Am Weiher“
16.03.2024 – 18.03.2024, CONDAT SUR TRINCOU, FR
Da die Wasserversorgung vor Ort nicht funktioniert, fahre ich zu der Quelle, die mir der Freund der Vermieterin empfohlen hatte… Die „Fontaine d´amour“ ist nur 5 Minuten vom Stellplatz entfernt und man kann sich kostenlos Trinkwasser abfüllen.
Die Region um Brantôme
Oh du schönes Périgord…. Hier hat man die Qual der Wahl…. Laut Touristinformation gibt es soooo viel zu sehen. Und dabei ist das noch untertrieben – an jeder Kreuzung steht ein Schild, das auf eine Sehenswürdigkeit hinweist. An jeder Kreuzung! Und an jeder Ausfahrt von Kreiseln. Man kann sich gar nicht entscheiden….
Also startete ich mit einem Schlossbesuch. Das Schloss Puyguilhem liegt nur wenige Autominuten vom Stellplatz entfernt. Also und schon die Hinfahrt wird zum Highlight. Egal wo man hinschaut, egal durch welchen Ort man geleitet wird – alles ist wunderschön. Verschlafen. Teilweise verlassen. Aber nicht herunter gekommen. Überall alte Landgüter. Gehöre. Kirchen. Enge Gassen. Und…. Hinweisschilder auf weitere Attraktionen…. Das Schloss selbst ist wunderschön und definitiv einen Besuch Wert!
Weitere Infos dazu findet ihr hier:
Schloss Puyguilhem
Weiter geht die Fahrt dann über Pays Périgord Vert.
Durch dieses wunderschöne, kleine Dörfchen ist man schnell durch. Also setze ich den Weg fort in Richtung Bratôme. Endlich! Das kleine Venedig des Périgord. Ich freue mich. Fahre begeistert den Schildern nach, die einem Womo-Fahrer anzeigen, durch welche Straßen man fährt – oder besser nicht fährt. Und sehe – völlig überfüllte Parkplätze! Überall stehen Autos. Auf einem mit einer Angabe von 150 Parkplätzen sieht man im Vorbeifahren nicht einen freien Platz mehr! Also tatsächlich Venedig. Völlig überlaufen von Besuchern. An einem Sonntag-Nachmittag… Unfassbar. Die Entscheidung ist schnell getroffen: das tue ich mir heute nicht an…. Schade. Aber auch ein Grund, nochmal hierher zurück zu kommen!
Ich setzte meinen Weg fort. Eigentlich will ich zu einer alten Abtei. Doch dann komme ich an dem kleinen Ort Château-l´Evêque vorbei. Und sehe-mal wieder ein Schloss. Also gut, dann gibts hier einen Zwischenstopp. Parken kann ich direkt unterhalb des Schlosses. Steige dann die Stufen hoch in Richtung Kirchplatz. Biege um die Ecke- und stehe vor einem verschlossenen Tor. Das Schloss öffnet erst im April seine Tore für Besucher. Auch gut. Ich schlendere noch einmal durch die recht übersichtliche, kleine Altstadt mit ihren schmalen Gassen. Dann gehts zurück zum Stellplatz.
Morgen gehts weiter. Aber hier könnte ich definitiv auch die nächsten 2 Wochen verbringen. Zu Sehen gibt es mehr als genug!
Weitere Infos zum Périgord findet ihr hier: