Um ehrlich zu sein hatte ich mich im Vorfeld überhaupt nicht über diesen Nationalpark belesen. Ich wußte es gibt einen. Ich wußte, dass die Felsen vor der Küste von Percé sehenswert sind-mehr nicht. Klar war, dass es schön sein würde, eine Bootsfahrt zu machen. Und ein wenig auf der Insel umher zu laufen. Die ganz große Überraschung kam, sobald wir die Insel erreichten…..
Aber erst einmal ging es eine Runde um die Felsen-die schon in bekannten Filmen als Szenerie dienten….
Es gibt 2 Bootsfahrten, die man buchen kann. Eine fährt um die Felsen und im Anschluss auf die Ile-Bonaventure. Die 2. fährt dann noch eine Runde um die Insel bevor sie das 2. Mal am kleinen Hafen anlegt. Wir hatten die 2. Variante mit Inselumrundung gebucht. Das Boot war voll mit professionell ausgestatteten (Hobby-)Fotografen. Was mich erst einmal nicht weiter wunderte. Bereits beim boarden versuchten alle, möglichst gute Plätze zu bekommen… Das Boot war ziemlich voll. Ich begnügte mich mit einem Platz unten auf dem Boot. Vor mit saß ein Fotograf, dessen Objektiv gut einen weiteren Sitzplatz einnahm… Ein paar Besucher verließen das Boot beim ersten Stopp am Hafen. Dann nahm das Boot Kurs um die Insel. Und nach kurzer Zeit verstand ich, warum alle mit solch großen Kameras ausgestattet waren: Eine riesige Kolonie des größten Seevogels im Nordatlantik besetzte die Felsen. Es war unglaublich! Unmöglich zu sagen, wie viel hunderte dieser Tölpel dort nisteten. Es war atemberaubend! Wunderschön! Da ich nicht zu den gut ausgestatteten Fotografen mit riesigen Objektiven gehörte, sind meine Fotos nicht ganz so schön geworden 😂
Ein Stück weiter sonnten sich ein paar Seehunde auf den Felsen. Es machte große Fahrt, die Insel auf dem Boot zu umrunden. Ständig sah man etwas neues und ich freute mich sehr darauf, die Insel nach der Fahrt zu Fuß zu erkunden!
Und dann legte das Boot irgendwann am kleinen Hafen an. Der Nationalpark ist im Vergleich zu anderen sehr überschaubar-man hat einen kurzen und einen langen Weg. Wir entschieden uns für den langen Rundweg über die Insel. Und los ging der Weg. Der Wald war einfach nur fantastisch. Die Ausblicke aufs Meer wunderschön! Ich war nur am staunen…
Und plötzlich waren sie wieder da: die Tölpel. Der Weg führte direkt oberhalb der Nistplätze an den Steilfelsen entlang. Sie flogen so schnell über unseren Köpfen hinweg, dass es unmöglich war, ein Foto zu machen… Und ich freundete mich schon mit dem Gedanken an, dass ich zuhause von diesen Vögeln erzählen würde-jedoch ohne zeigen zu können, wie wunderschön sie waren. Doch dann wurden es immer mehr. Und noch mehr! Und es wurde immer lauter… Und plötzlich standen hunderte dieser Tölpel direkt vor uns. Es war unbeschreiblich! Und je weiter wir gingen, umso mehr wurden es. Wunderschöne Seevögel. Die extrem lustige Bewegungen vollzogen…. und gar nicht scheu waren! Es war absolut faszinierend!
Für Besucher wurde sogar ein kleiner Picknickplatz und ein Aussichtsplatz direkt neben den Tölpeln angelegt. Rasant fliegen sie über die Köpfe der Touristen und machen dabei die lustigsten Geräusche… Nach einer Pause bei den Tölpeln ging’s weiter. Doch kurz darauf kam die nächste Truppe! Nochmals hunderte dieser lustigen, wunderschönen Seevögel. Absolut faszinierend 🥰
Doch dann lassen wir die Tölpel endgültig hinter uns und folgen dem schmalen Pfad weiter entlang der Küstenlinie. Der Weg macht großen Spaß zu gehen! Es wird nicht langweilig. Und obwohl einige Besucher mit den Schiffen auf die Insel gefahren werden, sind die Wege so gut wie leer….
Die Boote zurück ans Festland fahren in regelmäßigen Abständen. Direkt an der kleinen Anlegestelle befindet sich ein kleines Café mit einer schönen Terrasse, so dass man vor der Rückfahrt noch gemütlich etwas kleines Essen kann bevor man zurück fährt.
Ein toller Nationalpark! Ein Besuch lohnt sich und sollte man mit einplanen, wenn man in der Ecke unterwegs ist!
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