Schwierigkeit: mittel
Dauer: 2:15 h
Länge: 8 km
Aufstieg: 240 m
Abstieg: 230 m
Niedrigster Punkt: 500 m
Höchster Punkt: 690 m
Wasserfälle. 20 km von Epinal entfernt. Eine lockere Runde mit gut 7 km. Dachte ich. Obwohl ja eigentlich jeder weiß, dass die Vogesen ein Magnet für Wanderer und Outdoorfreunde sind…. Meine Wahrnehmung war wohl aufgrund des leeren Örtchens Châtel-sur-Moselle etwas verzerrt…. Die Touristen befanden sich eine halbe Autostunde von dort entfernt. An den Wasserfällen….
Die Runde startet an den „Kleinen Wasserfällen“ (Petit Cascades). Direkt neben den Wasserfällen befindet sich der Wanderparkplatz. Allerdings war so viel los, dass die Autos bereits entlang der Zufahrtsstraße und entlang der Landstraße standen…
Wie immer an solchen Orten sollte man sich davon jedoch nicht abschrecken lassen! Die meisten Besucher nahmen den Hauptweg (ca. 20 Gehminuten) von den kleinen zu den großen Wasserfällen. Bepackt mit Picknickkörben und Kühltaschen oder auf der Kutsche. Entlang der Wanderung habe ich nur vereinzelt jemanden getroffen.
Da an den kleinen Wasserfällen so viel los war, nahm ich eine kleine Umgehung oberhalb der Wasserfälle. Statt unten durch das Tal zu laufen hielt ich mich links oberhalb auf dem kleinen Pfad und erreichte dann wieder den Hauptweg. Ein Stück über die Wiese ging es weiter durch den Wald. Ruhe! Keine Menschenseele weit und breit. Der Weg war gesäumt von moosbewachsenen kleinen Steinmauern. Rechterhand ein Fluss mit kleinen Staustufen. Etwas Trittsicherheit sowie eine gute Grundkondition sollte man schon mitbringen, denn der Weg ist sehr steinig und führt leicht bergauf.
Ich folgte dem Weg- und Komoot, weiter geradeaus. Ein schmaler Pfad führte aus dem Wald hinaus… und Komoot war verloren 😂 Trotzdem folgte ich dem Weg, bog links ab und erreichte nochmals die vorgeschlagene Route. Dem Hauptweg folgend erreicht man, oben angekommen, eine Wiese. Ab hier geht es wieder bergab. Leicht zu gehen. Mit wundervollen Aussichten. Immer wieder hört man das Plätschern des Flusses und denkt: das sind bestimmt die großen Wasserfälle 😂 Diese befinden sich jedoch noch ein Stückchen weiter. Entlang des Weges wird man weiter verzaubert von kleinen Bächen, die den Wanderweg kreuzen. Von den moosbewachsenen Steinen und Bäumen. Ein toller Weg!
Der Weg führt uns oberhalb der Wasserfälle entlang… Und schon sieht man die ersten Familien mit Picknickdecken. Und: die ersten Hundebesitzer, die auf den Felsen rumklettern. Ihren Husky an steilen Felswänden abseits der Wege nach unten tragen. Auf Felsen platzieren. Scheinbar um das beste Foto zu machen…. Ich habe schon oft davon gehört. Infuencer (oder solche, die es werden möchten), die alles tun, um das perfekte Foto zu schießen. Unfassbar. Ich selbst war in diesem Moment sprachlos- und zu viel mit dem steinigen Weg beschäftigt, um mich in diesem Moment weiter damit zu beschäftigen… Erst jetzt verarbeite ich die Bilder. Der Hund fand es gar nicht gut. Hatte Angst. Wollte zurück hoch auf den Weg. Wehrte sich dagegen von einem Fels auf den andern gesetzt zu werden… Dann verschwanden sie aus meinem Blickfeld und ich ging weiter… Ein Stück und eine Linkskurve weiter bringt uns der Weg an den „Hotspot“. Die Wasserfälle. Aus der Ruhe in den Wahnsinn der „Social Media Welt“. Familien. Paare. Hunde und ihre Besitzer. Wandergruppen… Alle treffen sich an diesen Wasserfällen. Die nicht sonderlich weitläufig sind. Und der Platz für „das beste Foto“ ist begrenzt. Ich hatte zu Beginn der Wanderung bereits Befürchtungen. Was ich hier erlebte, überstiegt jedoch alles…. Bellende Hunde. Hunde auf Felsen vor den Wasserfällen platziert. An Bäumen angebundene Hunde, die bellend auf ihre Besitzer warteten…. Nicht zu fassen. Ich war und bin immer noch stolz auf meine beiden Hunde, wie souverän und entspannt sie diese Situation gemeistert haben. Irgendwie fanden wohl auch sie diese Situation zu abstrakt und fanden schnell und sicher den Weg nach unten. Auf den Hauptweg. Weg von dem Wahnsinn….
Ab hier führt der „Hauptweg“ zurück zum Parkplatz. Und zu den „kleinen Wasserfällen“. Und wie bereits erwähnt ist dies der meist frequentierte Weg. Dennoch: die meisten Spaziergänger und Familien sind nett. Grüßen. Lachen. Sind gut gelaunt…
Fazit: alles in allem ein schöner Weg. Die Vogesen sind einfach toll und es macht Spaß, hier unterwegs zu sein. Weniger schön sind jedoch die Massen an Besuchern, die wenig Anteil an der Natur zeigen und scheinbar nur darauf fixiert sind, ein tolles Foto an den „Hotspots“ zu schießen….
Weitere Infos zur Wanderung findet ihr hier:
https://www.komoot.com/de-DE/tour/1796355435?ref=itd