Anreise
Über die Schweiz und dann bis zum Saint-Bernard-Tunnel. Dort zahlt man 31€ für ein One-Way-Ticket. 50€ für ein Return Ticket. Die Fahrt hinauf zum Tunnel ist ganz wunderbar! Serpentinen. Immer weiter den Berg hinauf. Schneebedeckte Landschaften. Und sobald man den Tunnel verlässt, erwartet einen der italienische Flair. Wunderbar!
Die kostenpflichtige Schnellstraße wird nicht von BIP&Go abgedeckt, so dass man hier ein Ticket zahlen muss. Nach der Ausfahrt durchfährt man das kleine Örtchen Antey-Saint-André. Hier bekommt man noch alles-Tankstellen. Kleine Geschäfte.
Danach geht weiter berghoch, bis man schließlich das kleine Bergdorf erreicht.
Strafen in Italien
Italien hat aufgrund der hohen Anzahl an Verkehrsunfällen seinen Strafkatalog erhöht. Heißt: Handy am Steuer kann bis zu 1000€ Strafe nach sich ziehen. 10km/h zu schnell bis zu 700€. Nun, entweder haben die Italiener dies noch nicht mitbekommen-oder sie sind verdammt reich… Ich bin mehr als einmal rechts ran gefahren, um rasende Italiener in ihren Fiats an mir vorbei zu lassen. Klassischer könnte ein Klischee tatsächlich nicht erfüllt werden 😂
Weitere Infos dazu hier: https://www.adac.de/news/verkehr-italien-bussgelder-teurer/
Müllentsorgung
Nun… Tatsächlich weiß ich nicht, ob dies in ganz Italien so praktiziert wird, doch hier in La Magdeleine benötigt man eine personalisierte Chip-Karte, um die Müllcontainer zu öffnen. Die „Müllhäuschen“ passen sich perfekt der Umgebung an. Aus den ortsüblichen Steinen errichtet, mit einer rostfarbenen Schwingtür gesichert… Sehr stilvoll, das muss man hier mal festhalten!
Das Aostatal
Die kleinste Region Italiens. Auf der Südseite der Alpen. Ehemals eine der ärmsten Regionen Italiens, die jedoch sehr vom Tourismus profitiert haben.
Neben diesen Fakten-das Aostatal ist ein Traum. Ursprünglicher könnte es nicht sein! Und auch wenn es vom Tourismus profitiert, so merkt man dies nicht. Alles ist extrem urig, authentisch und ursprünglich. Ein Traum. Steinhäuser. Mit Holz. Die sich perfekt der Landschaft anpassen. Enge Straßen. Kleine Geschäfte. Keine riesigen Industrieparks.
Alle Leute sind extrem freundlich und in Plauderlaune. Winken. Freuen sich. Man fühlt sich willkommen und direkt „dazugehörig“.
Die Landschaft ist fantastisch. Man schaut auf die „Rückseite“ der Alpen. Hügel. Berge. Bergdörfer. Das Matterhorn-von seiner „häßlichen Seite“, wie mein Papa zu sagen pflegt… Trotzdem: Einfach nur schön!
Weitere Infos findet ihr hier: https://www.lovevda.it/de
Wölfe und andere Wildtiere….
Diese ursprüngliche, großartige Natur bietet auch Wölfen ein Zuhause. So sah ich Wolfsspuren ums Häuschen herum… Man kann Wolfsspuren daran von großen Hundepfoten unterscheiden, wenn die Spur mindestens 150m ganz geradlinig verläuft. Hund laufen eher im Zick-Zack, wohingegen Wölfe geradeaus ihr Ziel verfolgen.
Ich stieß bei meiner Recherche auf das kleine Dorf Arvier (rund 50 km entfernt von La Magdeleine). Dort hat sich während der Coronazeit, als die Dorfbewohner sich an das Kontaktverbot und die Ausgangssperren halten mussten, ein Rudel Wölfe angesiedelt. Dies führte natürlich einige Zeit dazu, dass die Menschen dort ihre Häuser nicht wie gewohnt verlassen konnten… Ich denke mittlerweile ist die Situation dort auch wieder entspannter. Es gibt Projekte, die sich mit der Ansiedlung der Wölfe in den italienischen Alpen beschäftigen. Und gute Erfolge erzielen. 2018 zählten sie 51 Wolfsrudel und knapp 300 Wölfe. Weitere Infos zu dem Projekt findet ihr hier: https://www.lifewolfalps.eu/de/projektgebiet/alpi-italiane/
Der älteste Nationalpark Italiens, der Nationalpark Gran Paradiso, befindet sich nur knapp 40 Kilometer von La Magdeleine entfernt. Er wurde 1922 gegründet und bietet heute zahlreichen Wildtieren ein zuhause. Nun-auch ich habe einige gesehen. Mayla auch 😂 Sicher kann ich sagen, dass wir sowohl einen Steinbock-ein riesiges, eindrucksvoller Tier, das aussah wie der Teufel persönlich mit seinen großen Hörnern, ein Schneehuhn-das laut protestierend klar machte, dass wir hier nicht erwünscht sind und eine Wildkatze. Oder einen Luchs. Oder etwas, was beiden sehr ähnelt. Eine wunderschöne Katze mit einem buschigen Schwanz. Ganz hell. Von uns aufgeschreckt lief sie eine gute Zeit lang über einen schneebedeckten Hügel, so dass ich sie genau sehen könnte. Jedoch konnte ich bisher nicht herausfinden, um welches Tier es sich genau gehandelt hat. Sie war weiß-grau. Mit geringeltem, buschigen Schwanz und einer weißen Schwanzspitze. Sehr schön anzusehen!
La Magdeleine
La Magdeleine ist eine kleine Gemeinde mit gut 100 Einwohnern. Sie liegt in einer Höhe von 1644 m ü. M. über dem Tal Valtournenche, einem Seitental des Aostatals. Bei der Gemeinde handelt es sich um einen Zusammenschluss von fünf kleinen Weilern: Brengon, Clou, Vieu, Artaz und Messelod.
La Magdeleine ist Mitglied der Kooperation Alpine Pearls. Der Schwerpunkt dieser Kooperation lag in der Schaffung innovativer, nachhaltiger Tourismus-Angebote, die touristische Destinationen mit sanfter Mobilität erreichbar machen.
Tatsächlich gibt es hier im Ort sogar einen Skilift und eine 1 Kilometer lange Piste! Ansonsten ist der Ort geprägt von seinen alten Mühlen und Kapellen.
Weitere Infos findet ihr hier: https://www.lovevda.it/de/datenbank/3/ortschaften/aostatal/la-magdeleine/398
Wandern im Winter….
….ist hier nur bedingt möglich… Im Sommer ist dies sicherlich eine der Top-Regionen. Es gibt eine große Anzahl von Wanderwegen. Die Landschaft ist ein Traum. Bergdörfer. Bergseen. Immer das Matterhorn in Sichtweite…
Doch im Winter-nun, im Winter geht hier keiner Wandern… Zumindest nicht auf den zahlreichen Wanderwegen. Hier im Ort sind 2 Wege gut begehbar. Alle anderen sind, für einen 14-jährigen Hund und Tiefschnee, nicht begehbar. Auch sind sie im Winter nicht wirklich gut ausgeschildert, so dass man die Wege schon kennen muss um zu wissen, welche Richtung sie einschlagen…
Die Umgebung von La Magdeleine
Fährt man den Berg runter, kommt man nach ca. 20 Minuten im Tal an. Und los geht das Treiben. Ein Auto nach dem andern. Italienische Autofahrer, die wie bereits gesagt noch nichts von den Strafen für zu schnelles Fahren gehört zu haben scheinen… Folgt man der Straße durch das Tal in Richtung Matterhorn, wird es dann doch sehr touristisch. Restaurants. Gondeln. Skilifte. Geschäfte. Wintersportler. Man findet sich in einer völlig anderen Welt wieder, und wie immer, nach ein paar Tagen „am Rand der Welt“ und in völliger Ruhe überfordert mich dieses Treiben… Dennoch ist es schön zu sehen, dass man hier in nur wenigen Kilometern Entfernung wohl gute Möglichkeiten zum Skifahren hat….
Das Phänomen der schneefreien Autos….
Nun… was soll ich sagen?! Ich wundere mich. Mein Auto stand nun knapp eine Woche lang auf dem Parkplatz in der Nähe des Häuschens. Gemeinsam mit anderen… Alle eingeschneit. Aufgrund des Tauwetters war heute der meiste Schnee bereits weg geschmolzen, doch ein wenig lag noch auf dem Dach und der Motorhaube. Auf einer doch recht ansehnlichen Eisschicht. Also ersteinmal Auto an und so gut es geht den Schnee vom Auto schippen. Ich selbst war außerordentlich zufrieden mit dem Ergebnis und fuhr munter los. Natürlich lag noch ein wenig Schnee auf dem Dach. Und ein wenig auf der Motorhaube. Nicht gefährlich während der Fahrt, aber dennoch sichtbar. Bei mir. Und ausschließlich bei mir!!! Keines der anderen Autos-weder derer, die den Berg verlassen, noch unten im Tal, noch auf der gesamten Strecke, die ich heute durch das Tal gefahren bin-kein Auto, kein einziges Auto!, war mit Schnee bedeckt. Nicht eins. Für mich nicht zu begreifen!!! Irgendein Geheimnis scheint es da zu geben, doch ich bin noch nicht dahinter gekommen welches…..
Resümee
Eine wunderschöne Gegend. Mit extrem netten, unkomplizierten und freundlichen Menschen. Ein Ort, an dem man zur Ruhe kommen kann!
Für Wandertouren sicher im Sommer besser geeignet. Ob dies wirklich so ist, werde ich sicherlich irgendwann man selbst überprüfen!