Schwierigkeit: mittel
Strecke: 11,8 km
Dauer: 3:45 h
Aufstieg: 323 hm
Abstieg: 323 hm
Höchster Punkt: 328 m
Tiefster Punkt: 192 m
Romika. Auch wenn ich ein Kind der 80er bin muss ich gestehen, dass bei mir bei diesem Namen keine „Glocke geklingelt hat“. Romika. Rom. Römer…. In unmittelbarer Nähe zu Trier brachte ich eher das mit „Romika“ in Verbindung. Da ich den Einstieg zur Traumschleife in Pluwig wählte und nicht neben der alten Romika Schuhfabrik, dauerte es auch noch gut 5 Kilometer, bis sich das Rätsel auflöste… Natürlich hätte ich auch die Infotafel zu Beginn des Weges detailliert lesen können… Nun, auch das hatte ich verpasst. Also, 5 Kilometer später war es mir klar. Als ich die Ruhebank am Rande des Weges sah. Die auf „häßliche Industriegebäude“ im Tal ausgerichtet war…. Romika. Romika ist natürlich ein Schuhfabrikant. Bis 2007 wurden hier im Gusterath-Tal Schuhe hergestellt. 1916 gegründet war dies für lange Zeit einer der Hauptarbeitgeber in der Region.
Los ging es für mich jedoch am Sportplatz in Pluwig….
Zwischen dem Einstieg zur Traumschleife und dem großen Parkplatz wurden zwei Stellplätze für Wohnmobile errichtet. Hier steht man sicherlich sehr schön und ruhig, wenn nicht gerade ein Fußballspiel auf dem Sportplatz stattfindet….
Da aus den Schildern nicht hervor ging, welche Richtung die „vorgeschlagene Laufrichtung“ ist, entschied ich mich für den Weg nach rechts….. Am Ende der Traumschleife bin ich noch immer der Meinung, dass dies eine gute Wahl war…. Nach meinem Empfinden waren die Anstiege weitaus „angenehmer“ als in die andere Laufrichtung….
Ich bog also nach rechts ab und nach einem kleinen Abschnitt über einen schmalen Pfad durch den Wald erreicht man zuerst einen Weiher und dann die “ Karl May Feilichtbühne Pluwig“. Tatsächlich kommt man sich vor, als befinde man sich in einem anderen Teil der Welt….
Nach einem kurzen Abschnitt erreicht man den Ruwer-Radweg. Ab hier gehts erstmal rechts und links und dann gefühlt „kreuz und quer“ entlang des Radweges. Zuerst über den Radweg. Dann rechts vom Radweg. Dann wieder über den Radweg um links entlang zu laufen. Wieder überqueren des Radweges. Wieder auf die rechte Seite… Ja, es ist eine „Schleife“ (oder sogar mehrere), doch ein „Traum“ ist dieser Abschnitt nicht… Man hätte hier auch einfach dem offiziellen Radweg ein Stück folgen können, bevor man wieder rechts in den Wald abbiegt… 😂 Nun gut, sowas kennt und weiß man ja eigentlich… Und trotz der vielen „Schleifen“: das Plätschern der Ruwer… die unzähligen kleine Plätze, an denen man im Sommer die Füße ins Wasser strecken kann… die Frühblüher entlang des Weges… versetzen mich in eine wirklich wunderbare Stimmung, die Lust auf den restlichen Weg macht.
Man folgt der Ruwer nun weiter ein Stückchen durch den Wald. An der nächsten Weggabelung lässt man die Ruwer hinter sich und hat (natürlich, denn man muss ja auf die über 300 hm kommen…) einen recht knackigen Anstieg.Oben angekommen wird man jedoch mit einem wundervollen Ausblick belohnt. Und ein paar Meter weiter, außerhalb des kleinen Örtchens, kann man im Sommer auch sicherlich kühle Getränke aus der alten Tränke erwerben.
Ein Stückchen folgt man dem Weg noch durch einen wundervoll offenen Mischwald. Im Sommer ist dieser Abschnitt sicherlich noch schöner. Man erreicht eine Wiese und, wie bereits erwähnt, denke ich von Weitem: wie ungünstig ist denn diese Ruhebank positioniert. Am Rande der Weide. Rechts und links wunderschöne Aussichten. Doch diese Ruhebank ist genau auf die Fabrikgebäude im Tal ausgerichtet…. Wie ihr ja schon wisst: Romika. Dort löst sich das Rätsel für mich endlich auf. 😂
Nachdem es ja nun einige Zeit bergauf ging…. gehts ab hier wieder bergab…. Wieder hinunter bis zur Ruwer. Und dem alten Fabrikgelände von Romika. Hier beginnt, zumindest laut Kilometerangaben entlang des Weges, die Traumschleife offiziell. Was interessant ist. Denn: man sieht den Parkplatz. Man sieht eine kleine Infotafel zur Traumschleife. Dann hört die Beschilderung auf. Sehr lustig war das Schild am Ortsausgang, das den Wanderer sogar darauf hinweist, dass die „Markierung fehlt“…. 😂
Die Traumschleife folgt ein paar Meter der Hauptstraße und biegt dann links in den Wald ab. Ab hier sieht man auch wieder die Schilder. Und: ab hier gehts dann auch wieder bergauf. Entlang eines kleinen Bachlaufes. Wieder einmal sehr idyllisch. Wer Lust hat kann einen kleinen Abstecher nach rechts zur Wassertretanlage machen. Diese ist um diese Jahreszeit jedoch von Froschlaich und Feuersalamandern besetzt 😂
Nach kurzer Wegstrecke erreicht man eine weitere Grill-Hütte und die Traumschleife folgt den Stufen nach rechts oben…. Ich sag nur: 323 hm müssen ja auch irgendwie zusammenkommen…. Jedoch wartet oben eine Überraschung: eine Baumscheibe einer über 300 Jahre alten Eiche. Diese fiel leider einem Sturm zum Opfer. Dennoch beeindruckend. Und die alte Eiche war in guter Gesellschaft, denn es gibt viele Nachkömmlinge, die das Ziel haben ihr Alter zu erreichen. Knorrige, vermooste Eichen säumen ab hier den Weg.
Die Traumschleife führt entlang des Ortsrandes von Gusterath. Schmunzeln muss ich über das Schild, das den Wanderer sicherlich motivieren soll, nicht schon hier den Weg abzubrechen 😂 Auch wenn man am Ortsrand schon den Sportplatz in Pluwig sehen kann, führt der Weg ersteinmal wieder hinab ins Tal. Ich sage nur 323 hm…..
Also nochmal bergab. Ein Stück durchs Tal und den letzten Anstieg hinauf nach Pluwig zum Parkplatz.
Alles in allem ist der Romikaweg wirklich ein toller Weg. Sehr abwechslungsreich. Sicherlich zu jeder Jahreszeit begehbar. Jedoch nicht der ideale Weg für den Saisonstart, da 323 hm am Ende dann doch etwas mehr als 360 hm waren…
Weitere Infos findet ihr hier:
https://www.saar-hunsrueck-steig.de/tour/traumschleife-romikaweg-d652e94018
Und falls ihr euch jetzt fragt, warum ich heute ohne Hunde unterwegs war: ich hatte eine Karte für den Vortrag von Christine Thürmer in Trier…. Und ich wollte die Hunde nicht so lange alleine im Auto sitzen lassen…. Weitere Infos zu dem wirklich absolut empfehlungswerten Vortrag findet ihr hier: