Der Eiffelturm. Das Wahrzeichen von Paris. 1887 wurde er in nur 2,5 Jahren zur Weltausstellung errichtet. Seither ist er aus Paris nicht mehr weg zu denken. Über die Jahre hinweg wurde er in allen möglichen Farben angestrichen…. Gold, grün, rot…und noch einige andere…. Alle 7 Jahre wird er neu gestrichen. Dies alleine dauert bereits zwischen einem und zwei Jahren. Traditionell wird er seit den 70er Jahren nun jedoch in der „Eiffelturm-Farbe“ gestrichen und wechselt seine Farbe nicht mehr….
Zurzeit blinkt der Eiffelturm nach Einbruch der Dunkelheit zu jeder vollen Stunde für 5 Minuten. Hört sich kitschig an-ist aber live tatsächlich sehr beeindruckend und erinnert an eine riesige Wunderkerze…
Hoch zum Gipfel…..
Bei meinen letzten Paris-Besuchen war es vor und unter und um den Eiffelturm herum immer so voll, dass an einen Besuch gar nicht erst zu denken war. Bei diesem Besuch war es nun jedoch der Wunsch meines Opas, noch einmal bis ganz oben auf den Eiffelturm zu fahren. Und diesen Wunsch schlägt man seinem Opa nicht ab-besonders nicht, wenn er schon 85 Jahre alt ist…
Leider musst ich feststellen, dass ich 3 Monate vor Abreise bereits zu spät dran war mit der Buchung. Über die offizielle Seite des Eiffelturm waren an dem Wochenende keine 9 Tickets mehr verfügbar. Die meisten Anbieter, die noch Tickets hatten, starteten ab einem Einzelpreis um die 100€…. Headout bot den Besuch mit Führung für 70€ an… Die Firma hatte bei TrustPilot „hervorragende“ Bewertungen. Es sprach also erstmal nichts dagegen, das „günstigste“ Angebot zu buchen…
Gebucht waren die Tickets für 11 Uhr. Wir waren pünktlich vor Ort, passierten die Eingangskontrolle und marschierten alle Mann auf die Schilder mit „gebuchte Tickets“ zu….
Ich zeigte meine Buchung. In der Headout-App. Die ich gleich nach dem Kauf herunterladen musste. Tickets wurden keine angezeigt. Wie mir der nette Mann am Eingang dann erklärte, war dies auch nicht das Ticket sondern nur ein Gutschein. Das würden nun alle Anbieter so machen und man müsse zuerst die Gruppe finden um die Tickets zu erhalten… Ok, wer lesen kann ist dann doch im Vorteil… Irgendwo fand ich die Info, dass der Treffpunkt für die Tour ausserhalb des Geländes des Eiffelturms ist. Außerhalb. Wunderbar! Zu dritt stiefelten wir wieder zurück. Vom Gelände. Um die nächste Häuserecke…. Dort standen dann bereits einige, nein, viele! andere Touristen. Alles wirkte ein wenig chaotisch. Jeder lief mit einem Handy in der Hand herum und erkundigte sich nach mehr Informationen….
Schnell fand ich dann Michaela, unseren Guide. Sie zählte munter alle Namen auf…. Insgesamt waren wir 30 Teilnehmer in dieser Gruppe! 30! Nun, noch nicht ganz, denn 6 von unserer Gruppe warteten ja noch unter dem Eiffelturm auf uns. Also nochmal zurück. Diesmal war am Eingang schon mehr los. Jeder musste wieder durch die Sicherheitskontrolle…. Dann ging es weiter und die 6 Wartenden schlossen sich uns an….
Zu meiner großen Überraschung erfuhren wir nun, dass wir uns mit allen anderen Wartenden für die Tickets anstellen mußten…. Unfassbar! Wir hatten also keinerlei Vorteil. Im Gegenteil. Als wir gegen 10:30 Uhr ankamen war die Warteschlange viel kürzer.
Dann wurde uns erklärt, dass wir eventuell gar nicht hoch bis zum Gipfel fahren können….Es könnte sein, dass:
- Der Aufzug ein technisches Problem hat-sehr beruhigende Info…
- das Wetter umschlägt-was an diesem Tag mit einem stabilen hoch und 20 Grad bei klarem Himmel recht unwahrscheinlich war
- Der Turm bereits zu voll ist und aufgrund des Andrangs keine weiteren Besucher mehr nach oben gefahren werden-und genau aus dem Grund bucht man ja auch VORAB….
Die eher scherzhaft gemeinten Eventualitäten, dass der Turm ja auch einstürzen oder ein Feuer ausbrechen könnte, trugen dann auch nicht zu einer besseren Stimmung bei….
Also stellten wir uns in die recht lange Warteschlange. Mit einer Gruppe von 30 Leuten. Michaela ganz vorne. Wir ganz hinten. Dadurch bekamen wir kaum etwas der Erklärungen mit. Was dann jedoch überaus deutlich jedem gesagt wurde: wir stehen hier an, denn der andere Aufzug fällt öfter mal aus… Super Info! Besonders dann, wenn man nach 3 weiteren Serpentinen in der Schlange auf einmal die Info von Michaela bekommt: „Ich muss mal schnell den anderen Aufzug checken!“ Sie lässt uns in der Warteschlange stehen, eilt über den ganzen Platz zum gegenüberliegenden Fuß des Eiffelturms und kommt winkend zurück. „Wir müssen zum anderen Aufzug!“ Dieser funktioniert nicht…. Ok… Interessant, dass wir nun zu dem Aufzug sollen, der wohl als unzuverlässiger gilt…. Aber gut. Wir folgend ihr über den ganzen Platz und reihen uns in die andere Warteschlange ein. Wieder erklärt sie etwas. Wir bekommen, bis auf einige Umfragen, bei denen sie jeden anspricht, kaum etwas mit….
Dann ist es soweit. Sie kommt mit den Tickets in der Hand vom Schalter zurück. Nur noch einmal durch die letzte Sicherheitskontrolle-Handys und Gepäckstücke werden durch leuchtet, und dann sind wir endlich am Aufzug. Der auch fährt! Glück gehabt…
Im Aufzug ist Michaela dann auch etwas besser zu verstehen. Der Eiffelturm hat 3 Ebenen. Auf der 1. Ebene müssen wir den Fahrstuhl wechseln… Also all raus aus dem ersten, um die Ecke, über Stufen, rein in den 2. Hoch bis zur 2. Ebene. Hier gibts dann noch ein paar Anekdoten zum Eiffelturm von Michaela. Die sich dann nach kurzer Zeit auch verabschiedet. Sie begleitet uns noch bis zur nächsten Warteschlange. Dort stehen wir nun wieder an… Und das alles nur, um bis nach ganz oben zu gelangen….
Tatsächlich ist die Fahrt nach oben in dem kleinen Aufzug, eingequetscht wie die Sardinen, nicht sehr entspannt. Besonders dann nicht, wenn man ein Problemchen mit Höhen hat…. Die Tonnen sicheren Stahls, die einen auf den anderen Ebenen noch umgeben haben, wird immer weniger…. Oben angekommen landert man in einem sicheren Bereich. Über Stufen kann man noch einmal einen offenen Bereich ganz oben erreichen. Auch findet man hier oben das kleine Schlafzimmer des Monsieur Eiffel. Der Ausblick ist wirklich atemberaubend. Sehr beeindruckend. Und das bei bester Fernsicht! Der lange Weg nach oben wird nun belohnt. Dennoch: überall sind Menschen. Überall muss man sich „durchquetschen“, warten, auf Seite treten…. Und dann muss man sich Fragen, wie viel Zusatzgewicht der Besucher so ein Turm denn eigentlich hält 😉
Der Weg nach unten gestaltet sich dann wie der Weg nach oben. Warten. Fahrstuhl. Warten. Nächster Fahrstuhl… Auf der 1. Ebene steigen wir noch einmal aus und besuchen die Glasscheibe. Auch wenn diese geriffelt ist… Ich bin nicht so gut in Höhen… Und auch wenn es von unten nicht so hoch aussieht… Von oben nach unten wirkt es sehr hoch… Danach heißt es wieder warten, bis ein Fahrstuhl uns mit nach unten nimmt…
Am Ende der Tour kann ich sagen- ich bin froh, dass wir die Kosten, die Warteschlangen und die ganzen Menschen um uns herum auf uns genommen haben und bis ganz obenhin gefahren sind. Unten angekommen erscheint die Info, dass der Gipfel gesperrt wurde…. Offensichtlich sind zu viele Menschen dort oben unterwegs gewesen….
Sollte man einmal gemacht haben. Wer möchte kann sich auch ein Abendessen beim Sternekoch auf der ersten Etage gönnen und dabei Paris bei Nacht bestaunen: https://www.restaurants-toureiffel.com/fr/restaurant-jules-verne.html?utm_source=google_my_business&utm_medium=referencement_local&utm_campaign=fiche_le_jules_verne